Ecomania im Erste Financial Life Park am Belvedere

Am 19. November 2025 nahmen wir, eine Gruppe von 13 Teilnehmer_innen des JBZ JTF, am Planspiel Ecomania im Erste Financial Life Park in Wien teil. Um 7:30 Uhr trafen wir uns am Hauptbahnhof in Wiener Neustadt und fuhren gemeinsam mit zwei Trainer_innen mit dem Zug in den 10. Wiener Gemeindebezirk. Das Gebäude der Erste Bank war beeindruckend, modern, komfortabel und mit einem internationalen Flair.

Im Erste Financial Life Park angekommen, trafen wir auf eine weitere Gruppe aus dem Jugendbildungszentrum St. Pölten. Der Moderator, ein ehemaliger Banker mit über 40 Jahren Erfahrung, erklärte uns nach einer kurzen Vorstellung wichtige wirtschaftliche Begriffe und Zusammenhänge anhand von Beispielen und wies ins Planspiel ein.

Der Staat ECOMANIA

In diesem Spiel waren wir als JBZ JTF im (erfundenen) Staat Ecomania. Wir wurden in drei Gruppen eingeteilt: Haushalte, Unternehmen und Regierung. Jeder von uns bekam eine bestimmte Rolle, wie zum Beispiel Bundeskanzler_in, Unternehmensvorstand oder Arbeitsvertreter_in. In vier Spielrunden lag unsere Aufgabe darin, für jedes neue Wirtschaftsjahr Ziele zu setzen, damit es allen im Staat (möglichst) gut geht. Diese Ziele wurden dann von den Pressesprecher_innen der Gruppen bekannt gegeben. Nach der Bekanntgabe der Ziele fanden Diskussionen innerhalb der Gruppen statt, um die Entscheidungen zu treffen. Dann schauten wir uns gemeinsam anhand einer Simulation an, wie unsere Entscheidungen die Gesamtwirtschaft beeinflussten. So konnten wir im nächsten Wirtschaftsjahr oder in der nächsten Runde besser handeln und unsere Ziele anpassen.

Ein Teilnehmer des JBZ JTF Wiener Neustadt erzählt

„Ich war in der Gruppe „Haushalte“. Die Zeit während des Planspiels ist gefühlt sehr schnell vergangen. Wir haben die verschiedenen Rollen zwar auf einzelne Personen aufgeteilt, aber wir haben trotzdem zusammen als Gruppe über alle Themen diskutiert. Leider hat sich manchmal die Gruppe in zwei bis drei kleinere Gruppen aufgeteilt und mit den anderen Gruppen „Unternehmen“ und „Regierung“ diskutiert, wo alle dann auf verschiedene Ergebnisse gekommen sind. Aber zum Glück kamen wir trotzdem schnell auf einen gemeinsamen Nenner. Mit der Dauer des Spiels funktionierte der Ablauf immer flüssiger. Es lief zum Schluss auch von den Wirtschaftsergebnissen her besser als ich erwartet habe.“

Aus Unternehmenssicht im Planspiel Ecomania

„Ich fand es gut, dass man direkt sehen konnte, welche Auswirkungen meine Entscheidungen auf die Gesamtsituation in Ecomania hatten. Bei uns im Team empfand ich es als sehr angenehm, weil wir entschieden hatten, keine Rollen zu verteilen, sondern stattdessen alle Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Das war ein Experiment, funktionierte aber erstaunlich gut. Jeder arbeitete für sich, aber am Ende besprachen wir uns und so liefen die Fäden zusammen. So konnte man sich auf sich und auf die anderen verlassen, weil alles transparent entschieden wurde. Die Kommunikation und der Dialog in unserer Gruppe war besonders positiv.“

Teamwork für Ecomania

„Wir stimmten uns mit der Gruppe der Haushalte ab und konnten so den Bedarf gut abschätzen und mussten nicht viel Lagerhaltung betreiben. Wenn das in der Realwirtschaft funktionieren würde, könnte die Wirtschaft wesentlich nachhaltiger arbeiten. Wenn die Lagerkosten hinzugekommen wären, hätten wir als Unternehmer die Preise erhöhen müssen, was zur Folge gehabt hätte, dass in den Preisverhandlungen Streit entstanden wäre. Ein gewisses Grundvertrauen zwischen den Gruppen Regierung, Unternehmen und Haushalte wäre eine gute Basis für Verhandlungen, die eine gute Balance zwischen den Parteien bringt.“, bringt es ein Teilnehmer auf den Punkt.
„Mit dem Ergebnis der Jahresbilanzen war ich sehr zufrieden. Von Startdaten wie 54 % EK und 46 % FK gelangten wir zu Werten von 70 % EK und 30 % FK.“

Ziele im Planspiel Ecomania

Ziel war es, ein tieferes Verständnis für ökonomische Prozesse zu gewinnen. Durch das Planspiel wurde klar, wie wichtig es ist, volkswirtschaftliche Themen wie Wirtschaftswachstum, Inflation und Arbeitslosigkeit zu verstehen. Wir arbeiteten spielerisch an diesen Themen und konnten die Verknüpfungen zu betriebswirtschaftlichen Aspekten wie Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung herstellen.

Im Verlauf des Spiels erkannten wir, wie unterschiedliche Gruppen in der Bevölkerung – wie Arbeitslose, Pensionist_innen und Unternehmer_innen – von unseren Entscheidungen betroffen sind. Wir lernten, wie wir durch unsere Planungen die Inflation beeinflussen konnten und welche Auswirkungen Entscheidungen der Regierung auf die Bevölkerung haben. Obwohl es manchmal schwierig war, in den Verhandlungen eine Einigung zu finden und einige Teilnehmer_innen sich durchaus auch das eine oder andere Mal übergangen fühlten, gewannen wir wertvolle Erfahrungen in Teamarbeit und Kommunikation.

Zusammenhänge im Planspiel Ecomania (er-)leben

Nach einem langen, aber lehrreichen Kurstag kamen wir zurück nach Wiener Neustadt. Wir haben nicht nur viel über wirtschaftliche und politische Zusammenhänge reflektiert, sondern auch die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Austausches von Ideen erlebt. Die Exkursion war definitiv eine bereichernde Erfahrung, die uns in unserer beruflichen und persönlichen Entwicklung weiterhelfen und langfristiges Interesse an wirtschaftlichen Themen fördern kann.

„Bei ruhigem Wetter kann jede_r leicht Steuermann_frau sein.“ (Chinesisches Sprichwort)

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