Am 29.04.2025 fand im JBZ Wiener Neustadt ein Workshop über Alzheimer statt, wo sowohl theoretische als auch praktische Übungen eingesetzt wurden.





Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz und betrifft vor allem ältere Menschen. Sie ist eine fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung des Gehirns, die das Gedächtnis, das Denken, die Sprache und schließlich auch die körperliche Funktion beeinträchtigt. Weltweit sind ca. 55 Mio. Menschen davon betroffen – Tendenz steigend.
Was ist das Gehirn?
Das Gehirn ist ein Organ das aus Neuronen (=Nervenzellen) und Gewebe besteht. Es wird durch den Schädel beschützt, ist Schmerzunempfindlich und ist die Steuerzentrale von unserem Körper.
Das Gehirn hat drei Teile:
- Hirnstamm: Der Hirnstamm regelt Dinge an die wir nicht bewusst denken, wie z.B. Atmen oder Blinzeln.
- Kleinhirn: Das Kleinhirn ist für die Balance und Emotion verantwortlich.
- Großhirn: Das Großhirn ist für Kognitive Fähigkeiten wie z.B. Lernen, Aufmerksamkeit und Orientierung verantwortlich.
Definition von Demenz
lat. Dementia "Weg vom Geist" "ohne Geist"
Demenz ist ein Überbegriff für verschiedene Krankheiten, bei denen das Gehirn nach und nach wichtige Fähigkeiten verliert. Besonders betroffen sind das Gedächtnis, das Denken, die Sprache und das Verhalten. Demenz ist keine einzelne Krankheit, sondern ein Zustand, bei dem die geistigen Fähigkeiten eines Menschen nachlassen. Die häufigste Form der Demenz ist Alzheimer.
Menschen mit Demenz:
- vergessen oft Namen oder Termine
- finden sich schwer zurecht
- wiederholen Dinge mehrfach
- haben Schwierigkeiten sich auszudrücken
- verändern manchmal ihre Persönlichkeit
Wer ist betroffen?
Meist ältere Menschen, aber in seltenen Fällen kann Demenz auch Jüngere treffen.
Demenz ist zurzeit nicht heilbar, aber der Verlauf kann durch Medikamente und Betreuung verlangsamt werden.
Demenz ist ein Überbegriff, Alzheimer ist eine Art.
Welche Formen der Demenz gibt es?
- Alzheimer 60%
- Vaskuläre Demenz
- Frontotemporale Demenz
- Lewy-Body-Demenz
- Mischformen
Was sind die Formen der Demenz? (Mögliche Symptome)
Abbau von:
- Nervenzellen & Hirnsubstanz
- kognitiven Fähigkeiten
- alltagspraktischen Fähigkeiten
- sozialen Fähigkeiten
- motorischen Fähigkeiten
Ursachen und Risikofaktoren:
Die Ursachen können unterschiedlich sein, z.B. Alzheimer, Durchblutungsstörungen im Gehirn oder andere Hirnerkrankungen.
Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren, Umweltbedingungen und Lebensstil eine Rolle spielt. Typisch für Alzheimer sind zwei Veränderungen im Gehirn:
- Beta-Amyloid-Plaques: Ablagerungen von Eiweißstücken zwischen den Nervenzellen.
- Tau-Fibrillen: Abnorm veränderte Eiweißstrukturen in den Nervenzellen.
Risikofaktoren sind unter anderem:
- Hohes Alter
- Familiäre Vorbelastung
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung
Symptome
Die Krankheit beginnt meist schleichend und verschlechtert sich über Jahre hinweg. Typische Symptome sind:
- Vergesslichkeit, vor allem von neuen Informationen
- Orientierungslosigkeit
- Sprachprobleme
- Persönlichkeitsveränderungen
- Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben
Im Spätstadium benötigen Betroffene rund um die Uhr Betreuung.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus ärztlichen Gesprächen, neuropsychologischen Tests, Blutuntersuchungen und bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT. Eine eindeutige Diagnose ist häufig erst nach dem Tod durch eine Untersuchung des Gehirngewebes möglich.
Behandlung
Alzheimer ist bislang nicht heilbar. Es gibt jedoch Medikamente, die den Krankheitsverlauf verlangsamen oder Symptome lindern können. Dazu gehören:
- Donepezil (z.B. Aricept)
- Memantin (z.B. Axura, Ebixa)
- Rivastigmin (z.B. Exelon)
- Galantamin (z.B. Reminyl)
Vorbeugung
Ein gesunder Lebensstil kann helfen, das Risiko zu senken wie z.B.:
- Geistige und körperliche Aktivität
- Soziale Kontakte pflegen
- Ausgewogene Ernährung (z.B. Mittelmeerdiät)
- Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen oder starkem Alkoholkonsum
Woher kommt das Wort „Alzheimer“?
Das Wort „Alzheimer“ kommt vom Namen des deutschen Arztes Alois Alzheimer (1864-1915).
Er war der Erste, der im Jahr 1906 die typische Hirnveränderung bei einer Patientin mit Gedächtnisverlust und Verwirrung beschrieben hat. Nach ihrem Tod untersuchte er ihr Gehirn und entdeckte die Eiweißablagerung (heute „Plaques“ genannt), die typisch für diese Krankheit sind.
Zur Ehrung seiner Entdeckung wurde die Krankheit später nach ihm benannt: Alzheimer Krankheit.
Selbsthilfegruppen können Angehörige unterstützen.
Was wurde im Workshop über Demenz im JBZ JTF Wiener Neustadt also gemacht?
Im Workshop haben wir gelernt, wie Neurolog_innen Diagnosen stellen. Wir haben ein Spiel mit einer Schnur gespielt, das am Ende die Nervenzellen im Gehirn veranschaulicht hat. Zu Beginn mussten wir uns drei Wörter merken und sie am Ende des Workshops wiederholen. Außerdem sollten wir kurz gezeigte Bilder aus dem Gedächtnis aufzeichnen. Wir haben viel über Demenz gelernt – vor allem, dass sie viel mehr ist als bloße „Vergesslichkeit“. Die Menschen, die von Alzheimer betroffen sind, sind stark belastet und können leider nicht von dieser Krankheit geheilt werden. Die Forschung arbeitet intensiv an besseren Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Bis dahin sind Prävention und frühzeitige Unterstützung entscheidend.
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